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News : Probleme mit Bow Bracaria
Geschrieben von Tim am 24.11.2010 12:37:01 (642 x gelesen)

Bei einer Routinekontrolle in der Brunsbütteler Schleuse stoppten Beamte der Wasserschutzpolizei am Morgen des 23.11. den norwegischen Chemikalientanker „Bow Bracaria“, 3726 BRZ (IMO-Nr.: 9114775). Das Schiff war aus Antwerpen kommend auf dem Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Lettland und wies zu viel Tiefgang auf. Die Überprüfung der Papiere ergab, dass sich in den Tanks des Schiffes 5125 Tonnen Wasserstoffperoxid befanden. Dies war allerdings mehr als erlaubt, denn die Art der Ladung macht es erforderlich, dass aus Sicherheitsgründen auch 170 Tonnen Süßwasser in weiteren Ladetanks mitgeführt werden müssen. Eine Überprüfung des Messbriefs der „Bow Bracaria“ brachte Gewissheit. Das Schiff war 200 Tonnen zu schwer. Ein Abnehmer für die etwa 200 Tonnen Wasserstoffperoxyd ließ sich auf die Schnelle jedoch im norddeutschen Raum nicht finden, und auch andere Schiffe wollten die Ladung nicht übernehmen. Das Problem: Die „Bow Bracaria“ ist gegenwärtig nur eines von zwei Schiffen im nordeuropäischen Raum, die diese Chemikalie befördern dürfen. Deshalb suchte der Kapitän zusammen mit dem Agenten nach anderen Auswegen um die Fahrt fortsetzen zu können. Zunächst pumpte die Schiffsführung etwa 100 Tonnen Ballastwasser aus den Tanks ab. Die übrigen 100 Tonnen sollten im Laufe der Nacht durch Abpumpen von Treibstoff von Bord kommen, indem dieser auf der Elbe auf Neuwerk-Reede an ein anderes Schiff umgepumpt wurde. Nach dem Umpumpen durfte die „Bow Bracaria“ am 24.11. ihre Reise fortsetzen. Wegen der Überladung erhielt die Schiffsführung eine Anzeige der Wasserschutzpolizei und musste eine Sicherheitsleistung in vierstelliger Höhe zahlen. An Bord gab es zudem noch weitere Beanstandungen, so dass in zwei weiteren Fällen Anzeigen erstattet und Sicherheitsleistungen einbehalten wurden.

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