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News : Schwebefähre fällt mindestens ein Jahr aus – Evert Prahm wird nun gelöscht
Geschrieben von willi am 14.01.2016 15:53:43 (503 x gelesen)

Schwebefähre fällt mindestens ein Jahr aus – Evert Prahm wird nun gelöscht
(14.01.16) Nach der Kollision der Rendsburger Schwebefähre mit der „Evert Prahm“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal sucht die Polizei weiter nach der Unfallursache. Derzeit wertete sie die AIS-Daten des Frachters aus, der seit der Kollision im Kommunalhafen lag. Vom 12.1. bis 15.1. wurde dort die Ladung von 1.900 Tonnen Mais gelöscht und per Lkw zum Bestimmungsort Husum weiter transportiert. Unterdessen wurde der Frachter notdürftig repariert worden, um seine Navigationsfähigkeit wiederherzustellen. Die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) sollte noch am 13.1. eine Auslaufgenehmigung erteilen zur Überführung des Schiffes in eine Werft.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass der Frachter war mit 8,4 Knoten westwärts unterwegs gewesen war, als die Schwebefähre unerwartet vom Nordufer ablegte. Auf der Brücke des Schiffs der Karl Meyer Reederei in Wischhafen befanden sich nach Angaben eines Unternehmenssprechers drei Personen: ein Lotse, der nautische Wachoffizier sowie ein Kanalsteuerer. Als die Kollision sich abzeichnete, ließ der Wachoffizier die Maschinen sofort stoppen. Der Zusammenstoß ließ sich aber nicht mehr abwenden. Beim Zusammenstoß hatte der Frachter noch sechs Knoten Fahrt.
Die Fähre dürfte derweil mindestens ein Jahr lang nicht zur Verfügung stehen, wurde am 12.1. bei einer Krisensitzung mit Bürgermeistern, Vertretern des Kreises und des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Kiel-Holtenau vermutet. Der 52-jährige Fährführer war weiterhin nicht vernehmungsfähig. Er erlitt u.a. einen Beinbruch und befand sich weiter im Krankenhaus.
Sein einziger Fahrgast am Unglückstag, ein 30-jähriger Polizist in Zivil auf dem Weg nach Hause, hatte großes Glück. Trotz der extremen Schlagseite der Fähre fiel er nicht über Bord und wurde dank seines Fahrradhelms nur leicht verletzt, als er über das Deck der Fähre rutschte
Offen war noch, welche Auswirkungen der Schaden auf die für 2017 geplante Bewerbung der Fähre als Unesco-Weltkulturerbe haben wird. Das Fahrzeug ist eine von weltweit sieben noch existierenden Schwebefähren. Zudem gelten Eisenbahnhochbrücke und Fähre als eines der wichtigsten Denkmäler der Region.
Die Fähre transportierte täglich etwa 520 Fahrzeuge und 1.700 Menschen. Schüler aus Osterrönfeld, die in Rendsburg eine Schule besuchen und bisher die Schwebefähre nutzten, müssen ab sofort auf den Fußgängertunnel ausweichen. Einen Bus-Ersatzverkehr wird es nicht geben.
Quelle:Tim Schwabedissen

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