Havarie News -NOK - SIDERFLY

Datum 31.10.2013 09:51:51 | Thema: News

Am Vormittag des 30.10. wurde die Backbordseite des unter St. Vincent-Grenadines-Flagge laufenen Frachters “Siderfly”, 2882 BRZ (IMO-Nr: 8 412405) mit einer Drohne durch die Berger untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass das größere der beiden Lecks im Vorschiff erheblich umfangreicher ist als der Kapitän angenommen hatte, es hat einen Umfang von 5x8 Metern. Dies heißt, dass der betroffene Laderaum gelöscht werden muss, um das Schiff stabil zu halten. Im Tagesverlauf wurde unterdessen Wasser aus dem zu 80 % gefluteten Laderaum gepumpt und das Lenzen von Öl-Wasser-Gemisch aus dem Schiffsinnern vorbereitet. Weitere Leinen und bis zu 4,8 Zentimeter starke Drähte wurden zum Ufer hin ausgebracht und an eigens auf Deck des Frachters festgeschweißten Pollern belegt. Sie sollten von drei Bulldozern und Raupenfahrzeugen landseitig gehalten werden und so den Einsatz der Schlepper überflüssig machen, die das Schiff ununterbrochen aufs Ufer drücken, durch ihre Propeller aber den Einsatz von Tauchern unmöglich machen. Die dazu notwendigen Tests sollten am 31.10. stattfinden. Außerdem wurden noch die Füllstände der Tanks, die noch s 30-40 Tonnen Gasöl enthalten dürften, untersucht.

Dass es am Nord-Ostsee-Kanal kein schweres Gerät mehr für derlei Bergungsarbeiten gibt, führtes zu Kritik am Krisenmanagement durch die maritime Wirtschaft führte. Das vorrangige Ziel müsse sein, den Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal wieder zum Laufen zu bekommen, hieß es bei der Maklerfirma Sartori & Berger aus Kiel. Das Wasser- und Schifffahrtsamt müsse die Ausrüstung haben, die sie brauchen, um eine solche Lage in den Griff zu bekommen. Bei früheren Havarien am Nord-Ostsee-Kanal, selbst bei Untergängen, sei mit den damals zur Verfügung stehenden Geräten der Kanal innerhalb kurzer Zeit wieder für Schiffe passierbar gemacht worden. Warum das in diesem Fall nicht ging, war auch der Lotsenbrüderschaft nicht klar. Über eine mögliche Freigabe des Nord-Ostsee-Kanals sollte frühesten im Laufe des Vormittags des 31.10. entschieden werden.



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