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GRASORT
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EinsenderUlrichMehr Bilder von Ulrich    Letzter Eintrag09.09.2015 10:04    
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Seezeichenkontrollboot "GRASORT"einl. Kieler Förde 90er Jahre|Gebaut : 1968  auf der VEB  Peene-Werft in Wolgast unter der Bau Nr.:  217 für den Seehydrographischen Dienst der DDR|Verbleib: 2004 Verkauft nach Holland|Länge üa:
29.50 m|Breite:6.20 m|Tiefg.:1.86 m|Verdrängung : 151,8 to|Maschine:  SKL(8NVD361A)/425 kW/1 Schraube/11 kn.

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 Ant.: GRASORT

Geschrieben am: 09.09.2015 10:05  Aktualisiert: 09.09.2015 10:05

willi

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Pechsträhne ehemaligen Seezeichenschiffes der DDR dauert an
(03.09.15) Am 1.9. um kurz vor 11 Uhr schickte das CROSS Corsen das Rettungsboot “SNS 060 City of Paris” der Station Sein zu der holländischen Motoryacht „Grasort“, 186 tdw. Am Morgen hatte der Semaphor Raz das CROSS Corsen und das Operationszentrum der Marine in Brest informiert, dass das Schiff mit gestoppter Maschine drei Kilometer nordöstlich der Insel Sein triebe. Es war am Nachmittag des 31.8. von der Moulin Blanc Marina in Brest ausgelaufen. Es driftete mit der Strömung auf Raz de Sein zu und reagierte zunächst nicht auf Funksprüche.
Um 11:40 Uhr gelang es dem Vormann des Rettungsbootes dann, Kontakt mit dem Kapitän aufzunehmen, der einen Maschinenschaden bestätigte. Um 11.55 Uhr hatte das CROSS Corsen direkten Funkkontakt zum Skipper, der zusagte, den Schaden gegen 13 Uhr repariert zu haben. Um 15.30 Uhr trieb die „Grasort“ weiter in nordwestlicher Richtung auf Sein zu und befand sich vier Kilometer vor dem Leuchtfeuer von Armen.
Weiterhin lehnte der Kapitän aber jegliche Fremdhilfe ab, woraufhin der maritime Präfekt den SAR-Schlepper „Argonaute“ zu dem Havaristen schickte. Um 16 Uhr ordnete der Präfekt an, ihn auf den Haken zu nehmen. Das Schiff wurde auf den Haken genommen und in Richtung Brest geschleppt. Am 2.9. um 2.50 Uhr wurde in der Bucht von Roscanvel verankert. Vor Ort waren drei Beaufort Wind.
Bei der "Grasort" handelte es sich um ein 29 Meter langes, einstiges Seezeichenkontrollboot der SK-64-Klasse, das 1968 auf der Peene-Werft Wolgast für den Seehydrographische Dienst der DDR unter der Baunummer 217 entstanden war. Die SK-64-Klasse war eine Serie von acht Seezeichenkontrollbooten für den Einsatz in den flachen Bodden und Haffs. Eines von ihnen, die „Breitling“ wurde 1986 in Warnemünde von einem im Sturm losgerissenen Schiffsneubau gerammt und so schwer beschädigt, dass es abgewrackt werden musste.
Die übrigen zehn Einheiten waren bei der Auflösung des Seehydrographischen Dienstes der DDR im aktiven Dienst. Die „Palmer Ort“ wurde nach der Übernahme durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Kiel 1996 nach Frankreich verkauft und in „Palm“ umbenannt.
Sie ist 2009 vor Ajaccio gesunken. Die „Grasort“ wurde zunächst in Kiel aufgelegt, 2004 nach Holland verkauft und zur Motoryacht umgebaut.
In den vergangenen Wochen hatte sie wenig Glück. Am 27.5. verständigte sie die Guernsey Coastguard , nachdem die Hauptmaschine 17 Meilen nordwestlich von Guernsey ausgefallen war und sie unweit der Hauptschifffahrtsstraßen trieb. Um 19.39 Uhr lief das RNLI-Bot aus , St Peter Port, die” Spirit of Guernsey”, zum Havaristen aus. Es erreichte ihn um 20.45 Uhr und hatte um 21 Uhr eine Schleppverbindung hergestellt.Da das Ruder in Hart-Steuerbord-Lage klemmte, war das Einbringen nach St. Peter Port sehr mühselig. Der Schleppzug kam nur mit acht Knoten Fahrt voran und erreichte kurz vor Mitternacht den Hafen.
Nur vier Tage darauf, am 31.5., machte die „Grasort“ wegen Maschinenproblemen in der Marina Moulin Blanc fest, als sie nach Griechenland überführt werden sollte. Nach mehrwöchiger Liegezeit dort kollidierte sie am 29.8. mit einem Schwimmdock, als sie Diesel bunkern wollte. Sie wurde zunächst von dem Kutter „Reparti” auf den Haken genommen.Wenig später drohte sie aber auf den Strand zu treiben und befand sich dort bereits zwischen den Bojen der Schwimmerzone. Die Yacht „Michel Heurtebise” zog sie aus dem Gefahrenbereich, ehe der neun Meter lange Kutter „Cassiopée“ mit seinen 90 PS zurück in die Marina zog.
Text und Info: Tim Schwabedissen


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