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News : Crash-Wochenende...
Geschrieben von Tim am 18.03.2014 09:20:00 (797 x gelesen)

Gleich sieben Schiffsunfälle und eine Gewässerverunreinigung beschäftigten die Beamten der Wasserschutzpolizei Brunsbüttel am vergangenen Wochenende.
Es begann mit einer Dalbenanfahrung am 15.3. kurz nach Mitternacht in der Weiche Schülp. Der unter der Flagge von Liberia fahrende, 148 Meter lange Containerfrachter "DS Agility", 9940 BRZ (IMO-Nr.: 9395616), Monrovia, Länge 148 Meter, BRZ 9940, kollidierte auf der Reise von Rotterdam nach Riga auf der Südseite der Weiche mit dem Stahldalben Nr. 75 kollidiert. Der Dalben wurde dabei erheblich beschädigt. Der Frachter konnte die Reise fortsetzen und wurde von Beamten des Wasserschutzpolizeireviers Kiel in der Schleuse Kiel-Holtenau untersucht, wo er am 16.3. von 1.30 Uhr bis 2.30 Uhr lag. Dann nahm das Schiff Kurs auf Gdingen, wo es am 16.3. um 19.15 Uhr am Baltycki Terminal Konenerowy im Helskie-Hafen festmachte.
Erheblicher Sachschaden enstand am Morgen des 15.3. am Fluttor Nr. 7.2 der Kleinen Südschleuse in Brunsbüttel. Der 83 Meter lange holländische Frachter "Passaat", 1937 BRZ (IMO-Nr.: 9080687), aus Delfzijl war in Ballast auf der Reise von Grimsby nach Vierow/Mecklenburg Vorpommern gegen 06.37 Uhr in die Schleuse eingelaufen. Durch starken achterlichen Wind und Ausfall des Bugstrahlruders konnte das Schiff nicht mehr rechtzeitig aufgestoppt werden und stieß gegen das Schleusentor. Das Fluttor wurde erheblich beschädigt, konnte aber weiter betrieben werden. Am Schiff war nur geringer Sachschaden im Bugbereich entstanden. Der Frachter durfte die Reise zum Zielhafen fortsetzen und sollte dort von Besichtigern der Berufsgenossenschaft Verkehr aufgesucht werden. Am 16.3. warf er vor Rügen gegen 11 Uhr Anker.
Am 16.3. havarierte der 141 Meter lange liberianische Containerfrachter „Tongan", 10965 BRZ (IMO-Nr.: 9371402), auf der Elbe vor Brunsbüttel im Bereich der Nordostreede. Dort war er um 12.45 Uhr vor Anker gegangen. Er befand sich auf der Reise von Hamburg nach Fredericia und wartete auf die Schleusung in den Nord-Ostsee-Kanal. Gegen 17.20 Uhr wurde an Bord festgestellt, dass der Anker plötzlich nicht mehr hielt und das Schiff Richtung Elbufer vertrieb. Um nicht auf Grund zu laufen, wurde der zweite Anker geworfen und die Hauptmaschine gestartet. Weiterhin wurde ein Schlepper geordert. Es konnte jedoch nicht mehr verhindert werden, dass der Containerfrachter eine Untiefentonne berührte und auf Grund lief. Der Frachter kam mit Schlepperhilfe wieder frei. Vor Ort konnten keine Schäden am Schiff festgestellt werden. Trotzdem muss der Frachter in Kiel von Gutachtern untersucht werden. Er machte am 17.3. um 10.15 Uhr am Voith-Kai im Nordhafen von Kiel on fest und setzte die Reise gegen 19 Uhr fort.
Gleich zwei Havarien verursachte der unter der Flagge von Zypern fahrende, 225 Meter lange Massengutfrachter " Okyalos", 39026 BRZ (IMO-Nr.: 9145059), aus Limassol bei seinem Kanaltransit. Der Bulkcarrier war unbeladen auf der Reise von Rotterdam nach Liepaja in und passierte den Kanal mit Schlepperassistenz, nachdem er am 16.3. um 4.30 Uhr die Schleusen in Brunsbüttel ostgehend passiert hatte. In der Weiche Kudensee brach die Schlepptrosse zum Heckschlepper. In der Folge wurde der Bulker durch den starken Nord-Ostwind gegen zwei Dalben auf der Südseite der Weiche gerückt. Die Dalben - zwei 16er Pfahlgruppen - wurden dabei erheblich beschädigt. Durch den Bruch der Schlepptosse war auf dem Heckschlepper auch eine Winde beschädigt worden, so dass das Schiff ausgetauscht werden musste. Mit neuem Assistenzschlepper wurde die Reise Richtung Kiel fortgesetzt. In der Weiche Schülp stieß die „Okyalos“ gegen 11.45 Uhr wiederum auf der Südseite des Kanals gegen sechs Stahldalben. Auch hier dürfte der starke Nord-Ostwind mit unfallursächlich gewesen sein. An den Stahldalben entstand erheblicher Sachschaden. Der Frachter konnte die Reise fortsetzen und wurde in der Schleuse Kiel-Holtenau nach dem Festmachen um 15.30 Uhr von der Wasserschutzpolizei und Schiffsbesichtigern untersucht. Er setzte die Fahrt gegen 17 Uhr fort.
In den frühen Morgenstunden des 16.03.2014 kam es auf dem unter der Flagge von Antigua/Barbuda laufenden, 145 Meter langen Frachter „Mar Misool“, 7769 BRZ (IMO-Nr.: 9294953) zu einem sogenannten "Überläufer". Das Schiff lag zum Bunkern von Schweröl an einer Bunkerbrücke in Brunsbüttel. Obwohl der leitende Ingenieur des Schiffes den Vorgang ständig überwachte, traten rund 50 Liter Schweröl an Oberdeck des Schiffes aus, von denen eine geringe Menge ins Kanalwasser gelangte. Ölbekämpfungsmaßnahmen und Reinigungsarbeiten wurden sofort eingeleitet. Gegen den verantwortlichen Schiffsoffizier wurde ein Strafverfahren wegen Gewässerverunreinigung eingeleitet. Das Schiff durfte seine Reisevon Hamburg nach Rahja erst nach erfolgter Reinigung, insbesondere des Oberdecks, fortsetzen.
Zu einer weiteren Dalbenkollision kam es in Brunsbüttel im Bereich der Mole 1. Der 90 Meter lange irische Minibulker Arklow Raider", 2999 BRZ (IMO-Nr.: 9344540), aus Arklow lief am 16.3. gegen 11.15 Uhr auf der Fahrt von Rotterdam nach Birkenhead in den kleinen Schleusenvorhafen ein. Das unbeladene Schiff sollte nach der Schleusenpassage im Brunsbütteler Hafen Ostermoor festmachen. Durch den starken Nord-Westwind wurde der Frachter gegen die südliche Kaianlage gedrückt. Am Schiff entstand nur geringfügiger Schaden entstanden. In wie weit die Mole 1 beschädigt worden ist, musste noch untersucht werden.
Am 16.3. gegen 21.20 Uhr wurde das 122 Meter lange britische Containerschiff „Johanna“, 6363 BRZ (IMO-Nr.: 9197521), aus London beim Verlassen der Kleinen Südschleuse von einer Windbö erfasst und gegen die Mole 1 gedrückt. Das Schiff befand sich auf der Reise von Kokkola nach Antwerpen. Auch hier entstanden am Schiff nur geringe Schäden. Es konnte die Reise nach Belgien fortsetzen und sollte bei der nächsten Kanalpassage von der Wasserschutzpolizei zu Unfallermittlungen aufgesucht werden. Es machte am 17.3. gegen drei Uhr im Vrasen Dock in Antwerpen fest und verholte am Nachmittag ins südliche Delwaide Dock.
Um 21.30 Uhr des 16.3. kam es in Brunsbüttel zu einem letzten Zwischenfall, als die 188 Meter lange finnische Fähre "Finnwave", 28002 BRZ (IMO-Nr.: 9468932), auf der Fahrt von Antwerpen nach St. Petersburg die Schleuse zu schnell verließ, sodass sich in Brunbüttel-Ostermoor der dort an den südlichen Marinedalben liegende, dänische Tanker "Jutlandia Swan", 11711 BRZ (IMO-Nr.: 9350757), losriss. Die „Finnwave“ traf gegen fünf Uhr früh am 17.3. in den Kieler Schleusen ein. Der 148 Meter lange Tanker setzte die Fahrt von Sillamae nach Rotterdam um 1.40 fort.

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 Ant.: Crash-Wochenende...

Geschrieben am: 18.03.2014 10:06  Aktualisiert: 18.03.2014 10:06

willi

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