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News : Einiges los im Norden
Geschrieben von Tim am 09.01.2015 18:10:00 (484 x gelesen)

Der Orkan Elon mit Sturmböen hat am Mittag des 9.1. zur Einstellung des Schleusenbetriebs in Brunsbüttel geführt. Seit 14 Uhr wurden in Brunsbüttel keine Schiffe mehr geschleust. Neben dem Wind war Grund für die Sperrung vor allem das Hochwasser auf der Elbe, das mehr als drei Meter über dem normalen Hochwasserstand aufgelaufen war. Deshalb hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel die Schleusen vorläufig gesperrt. Im Kanal mussten Schiffe mit Kurs Brunsbüttel Warteplätze ansteuern. Schiffe, die aus der Nordsee kamen, gingen auf der Elbe auf zugewiesenen Plätzen außerhalb des Fahrwassers vor Anker. Als letzter Frachter durfte das Containerschiff „Sonderborg Strait“ 12514 BRZ (IMO: 9454242), auf dem Weg von Rotterdam nach Stettin um 13 Uhr in den Kanal einschleusen. In Kiel-Holtenau lief der Betrieb normal. Dort wurden mit Assistenz von Schleppern Schiffe weiter aus dem Kanal ausgeschleust. Aus der Ostsee kommende Schiffe wurden hier aber ebenfalls nicht mehr in den Kanal gelassen. Sie suchten Warteplätze auf Reede vor Holtenau oder am Leuchtturm Kiel in der Kieler Bucht. Die Schleusen in Brunsbüttel sollten bis voraussichtlich 18 Uhr für den Schiffsverkehr gesperrt bleiben. Die aus Kiel kommenden Schiffe, darunter der unter Singapur-Flagge laufende Chemikalientanker "Glen", 8450 BRZ (IMO: 9311634), nahmen Warteplätze in den Weichen einnehmen.
Im Ostuferhafen lag seit dem Morgen der italienische Chemikalientanker „Barbarica“, 11800 BRZ (IMO: 9383443), der im Kanal leichte Schäden bei einer Kollision mit dem Braker Fischtrawler "Destiny - BRA 4", 154 gt (IMO: 9018593), erlitten hatte, der bei Schülp offenkundig zu dicht aufgefahren war. Der Tanker war unterwegs von Rotterdam nach Kalundborg und war kurz nach Mitternacht in Brunsbüttel eingeschleust. Beide Schiffe konnten ihre Fahrt zunächst fortsetzen. Die 143 Meter lange „Barbarica“ wurde nur leicht beschädigt und machte am Morgen im Kieler Ostuferhafen fest, wo sie von der Wasserschutzpolizei untersucht wurde. Die "Destiny" ging nach einem Stopp bei HDW Kiel ebenfalls gegen 10 Uhr in den Ostuferhafen.
Seit den Mittagsstunden geriet auf der Ostsee zwischen dem Kieler Leuchtturm und Fehmarn der St. Vincent-Grenadines-Flagge laufende Frachter "Scanlark", 1371 BRZ (IMO: 8505915), in Seenot. Das 75 Meter lange Schiff hatte auf der Fahrt von Ijmuiden nach Apenrade kurz nach Verlassen der Holtenauer Kanalschleusen Maschinenschaden erlitten und war kurz hinter dem Leuchtturm Kiel manövrierunfähig geworden. Bei dem Sturm hielten aber die Anker das Schiff nicht mehr, und die „Scanlark“ verdriftete mitsamt Anker in das Fahrwasser des „Kiel-Ostsee-Wegs“. Da die Gefahr einer Strandung oder Kollision mit anderen Schiffen bestand, rief der Kapitän die Kieler Schlepper „Bülk“ und „Kiel“ zu Hilfe, die um kurz nach 12 Kurs auf den Havaristen nahmen. In der aufgepeitschten See gelang es aber erst gegen 15 Uhr, den Havaristen auf den Haken zu nehmen. Dann aber gab es Probleme, die Anker mitsamt ihrer Ketten einzuholen. Erst gegen 18 Uhr steuerten die Schlepper mit dem Havaristen in Richtung des Kieler Ostuferhafens.

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