Gleich zu zwei Havarien kam es binnen eineinhalb Tagen auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Schwartenbek. Auf der Fahrt von Izmir nach Rostock erwischte es zunächst den unter Antigua Barbuda-Flagge laufenden Schwergutfrachter “BBC Bahrain", 6309 BRZ (IMO-Nr.: 9578751), am späten Vormittag des 2.10. Nach einem Ruderausfall konnten Lotse und Kapitän das Schiff nur knapp davor bewahren, auf Höhe der Weiche Schwartenbek in der Böschung zu landen. Im Zickzack-Kurs manövrierten sie die letzten paar hundert Meter zum nahen Kai des Kieler Nordhafens, wo das Schiff gegen 12 Uhr festmachte. Nachdem der Fehler behoben war, setzte es seine Reise um 13.10 Uhr fort und machte am folgenden Mittag in Rostock fest, bevor es noch am selben Abend gen Uddevalla weiter ging.
Am 4.10. dann war es der ebenfalls unter Antigua-Barbuda-Flagge registrierte Feeder "Bernhard Schepers", 10318 BRZ (IMO-Nr.: 9492505), auf der Reise von Hamburg nach Fredericia, derum 3.07 Uhr unweit der Levensauer Hochbrücke in Südböschung der Wasserstraße landete, weil der für diese Schiffsgröße dort vorgeschriebene, erfahrene Kanalsteuerer trotz gut arbeitender Radargeräte und ECDIS im Nebel die Orientierung verloren hatte. Er steuerte das Schiff zu dicht an das Nordufer.
Dadurch saugte sich das Heck an das Nordufer und der Bug lief nach Steuerbord in die Südböschung. Da das Schiff sich nicht selbst wieder befreien konnte, wurden die beiden Schlepper „Kiel“ und „Stein“ aus Kiel gerufen. Während der knapp vierstündigen Bergungsarbeiten musste der Kanal vollständig für den übrigen Schiffsverkehr gesperrt werden. Nachdem das Schiff gegen 6.40 Uhr wieder abgebracht wurde, lief es unbeschädigt weiter zur Schleuse und dann mit eigener Kraft zum Ostuferhafen, in dem er den obligatorischen Inspektionen unterzogen und Untersuchungen des Rumpfes durch Taucher durchgeführt wurden.
Der einwandfreie Zustand wurde dort Norske Veritas auch bestätigt, und die aus diesem Anlass an Bord statt gefundene Inspektion der Port State Control befand das Schiff ebenso in einem vorbildlichen Zustand. Nachdem der Frachter wieder freigegeben worden war, setzte er um10.40 Uhr die Reise in die Ostsee fort und machte um 19 Uhr in Fredericia fest, bevor es gegen 23 Uhr weiter nach Malmö ging. Der Abbau des durch die Havarie entstandenen Staus von Schiffen im Nord-Ostsee-Kanal dauerte rund 12 Stunden.